Blog post #21: Wie möchtest du 2020 in Erinnerung behalten?

Wie möchtest du 2020 in Erinnerung behalten? – Eine Frage, welche ich seit meinem Balkon-zu-Balkon-Gespräch heute morgen nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Obwohl Matthias Horx` Regnose aufmunternd, die Vergleiche im Essay von Bernd Ulrich Apokalypse, not now treffend, und der Vlog von Christian Felber kritisch animierend waren, weil es bei allen (auch) darum geht, sich darüber Gedanken zu machen, wie die Post-Corona Zeit aussehen könnte, so war es doch das persönliche Gespräch mit meinem geschätzten Nachbarn, welches nachhallt.

Daniel Wahl ist im (heute und morgen frei zugänglichen!) Pioneers-of-Change Online Summit sehr sensibel mit der derzeitigen Situation umgegangen, indem er nicht nur auf Potentiale der Krise, sondern auf bisher zumeist ausgeblendete Krisen, als auch die jetzige, hingewiesen hat – welche uns insofern so sehr mitnimmt, weil wir in Europa direkt betroffen sind. Regt zum Nachdenken an. Eine Empfehlung.

Was ich vom derzeitigen Ausnahmezustand mitnehmen kann und möchte, darüber werde ich mir weiter Gedanken machen, und versuchen, danach zu handeln. Ich befinde mich immer noch in der glücklichen Lage, soweit gesund zu sein und mir deshalb jene Fragen stellen zu können. Falls es dein Gesundheits- und Gemütszustand erlaubt: Wie möchtest du 2020 in Erinnerung behalten? Ich möchte etwas Frisches wachsen sehen, auch wenn ich es noch nicht genau definieren kann…

Ich habe vorhin die „Essentials der Theorie U. Grundprinzipien und Anwendungen“ gelesen, und fand unter anderem folgende Passage passend:

„Vor 40 Jahren brannte mein Elternhaus bis auf die Grundmauern nieder. Heute steht die Welt in Flammen. Wenn ich etwas von meinem Großvater und aus den vielen Erfahrungen und Umbrüchen gelernt habe, ist es das: Wenn du einem Umbruch begegnest, hast du zwei Optionen:

  • Du kannst dich wegdrehen, dichtmachen und auf das Gewordene orientieren: und damit den Zyklus von Ignoranz, Hass und Angst amplifizieren (Absencing); oder:
  • Du kannst dich hineinlehnen und öffnen und auf das Werdende orientieren: und Erkundung, Mitgefühl und Mut aktivieren (Presencing).

Diese beiden Reaktionsweisen liegen sehr nah beieinander. Mit intentionalem Handeln können wir die zweite Option wählen und dadurch verändern, wie sich die Zukunft entfaltet. Handeln durch gemeinsame Bewusstwerdung gibt unserem evolutionären Weg eine neue Richtung. Darin liegt der Keim für eine Zukunft, die unser bedarf. In jedem Moment. Jetzt.“ (Scharmer, 2019, S. 168).

Ich habe mich übrigens gerade zum Global Social Witnessing Treffen mit Otto Scharmer und Thomas Hübl am Montag den 30.3.2020 angemeldet. Vielleicht sehen wir uns ja dort.

…Love is coming down to those who care…

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Scharmer, C. Otto ( 2019) Essentials der Theorie U. Grundprinzipien und Anwendungen. Carl-Auer Verlag.

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